Morgens um 8 Uhr fuhren wir nach Wolfach, wo wir um ca. 18 Uhr auf unserem Zeltplatz ankamen. Der Platz war ziemlich matschig und viele befürchteten, es würde ein Schlammlager, wie im letzten Jahr werden. In den ersten 5 Tagen schien sich dies zu bestätigen: Das Aufbauen der
Lagerbauten wurde immer wieder durch Regenschauer gestört. Trotzdem war die Stimmung gut und die Juffigruppe III begann mit dem, was sie sich vorgenommen hatte; während Juffi I fleißig an einer Hängebrücke über den Bach arbeitete, fing sie mit dem Bau von 3 Seifenkisten an, die nach 3 Tagen ohne ordentliche Lenker und Sitze fertig für die Probefahrt waren: Schürfwunden und blaue Flecken waren die Folge. Zwei Tage vor dem Bergfest machten wir einen Ausflug, bei dem die Insel Mainau, Stein am Rhein und der Rheinfall von Schaffhausen besichtigt wurden.
Das Bergfest begann mit einem Seifenkistenrennen, es folgte ein Sketch und dann wurde die sehr wackelige Hängebrücke eingeweiht und auf den Namen St. Georg getauft.
Nach dem Essen feierten wir die Messe und bis um 22 Uhr wurde dann noch gemeinsam gesungen. In der letzten Woche spielten wir in Ippichen gegen eine Gruppe der KJG Kupferdreh aus Essen Fußball und verloren haushoch. Wir bekamen Besuch von den Mädchen dieser Gruppe und von Bruder Marianus, den wir von St. Ottilien her kannten. In einer Nacht fand noch eine sehr schöne Nachtwanderung statt und am Abschlußfest wurde ein Seifenkistenrennen veranstaltet, dessen Sieger abends, nach Sketchen und Spielen, gekrönt wurden. Am letzten Tag wurden alle restlichen Lagerbauten und Zelte abgebaut.
Um 11 Uhr kam der Bus und um 12 Uhr fuhren wir, mit Pausen am Hockenheimring und in Dollenberg nach Dortmund, wo wir um kurz nach 18 Uhr eintrafen.
Was an diesem Lager so interessant war, war nicht nur die Verschiedenheit der Unfälle die passierten und die Überfälle von “Rockern”, die uns dreimal überfielen, sondern auch der Bau unserer Seifenkisten, bei dem sich ein Junge in die Hand sägte. Ach ja, über das Wetter wunderten wir uns auch sehr; in den ersten Tagen kamen wir aus den Regenjacken nicht raus und dann wurde es so heiß, daß viele in den schattigen Wald flüchteten oder sich im Bach abkühlten. Zum Schluß sollte noch erwähnt werden, daß eine meiner Leiterinnen einen Schnuller zur Beruhigung ihrer Nerven von uns bekam.
Sollte jetzt einer glauben, daß unser Lager in Wolfach bloß aus Invaliden und nervösen Leitern bestand, den werde ich mir persönlich vorknöpfen und ihm sagen, daß dieses Lager trotz allem sehr schön war.