Endlich war es soweit am 13.08.2010 ging es für uns in Sommerlager. Auf die Frage wohin wir fahren würden wurden immer wieder belächelt. „Essen? Ach Ihr meint Bad Essen“ Nein, unser Ziel war tatsächlich die nur fast 30 km entfernte Ruhrmetropole Essen, Ortsteil Stoppenberg.
[mapsmarker marker=”19″ panel=”true”]Beim Ruhrjamb2010 sollten wir nicht nur auf deutsche Pfadfinder aus dem Ruhrgebiet und Umgebung, sondern auch auf Pfadfinder aus Belarus, Russland, South Afrika, Ungarn, Polen, Jordanien, Palestina usw… treffen.
Nachdem wir uns von den Eltern verabschiedet hatten, ging es noch kurz zu unserem Lagerraum und die benötigten Zelte, Decken, usw. … wurden in den von Heike zur Verfügung gestellten Anhänger gepackt. (Vielen Dank dafür)
Dann ging es los und wie nicht anders zu erwarten standen wir mal wieder im Stau auf der A40, aber dass Stillleben war doch bereits am 18.07.2010.
Na Gut, nach gut einer Stunde waren wir dann am Ziel.
Der Weg vom Parkplatz bis zu unserem Zeltplatz war schon relativ weit. Nachdem wir unsere Materialien an Ort und Stelle hatten ging es los, die Zelte wurden aufgebaut. Wir erkundeten danach den Zeltplatz. Wer war noch in unserem Dorf? Da waren die Stämme aus Hasslinghausen, Hagen, Unna-Königsborn, Mülheim, Wengern und Belarus. Dann ging es weiter: es gab insgesamt 6 Dörfer mit unterschiedlichen Teilnehmern, im Nachbardorf wohnten die Pfadfinder aus South Afrika und teilweise dachten wir die WM wäre noch nicht beendet.
Unsere besten Freunde sollten die Dixis werden, die wir nicht nur sahen, sondern auch teilweise von weitem schon riechen konnten. Aber zum Glück waren wir nicht grundsätzlich darauf angewiesen, denn am Sportplatz standen uns auch „normale“ Toiletten zur Verfügung, allerdings nur von 8-20 Uhr. Um dort thronen zu können musste man allerdings rechtzeitig los laufen, denn für den Weg brauchte man schon mal gute 10 Minuten. Dieser Weg sollte von uns mehrfach am Tag zu bewältigen sein, da sich in direkter Nachbarschaft das Logistik-Zentrum befand, wo das Essen für unser Dorf, die Getränke und das Feuerholz abgeholt werden mussten. Ebenfalls befanden sich im Logistik-Zentrum die Spül- und Waschstellen. Duschen standen uns auf dem Gelände des Sportplatzes zu Verfügung. Das Essen musste von uns nicht zubereitet werden, sondern wurde durch ein Catering-Unternehmen geliefert.
Am späten Nachmittag gab es ein erstes Treffen mit allen anwesenden Teilnehmern, dort wurden wir vom Bürgermeister [Foto] und unserem Kumpel Willi [Foto] begrüßt. Es wurden uns einige Regeln mitgeteilt, da ein Zusammenleben mit so vielen Menschen nur mit Regeln funktionieren kann.
Am 14.08.2010 kam der große Tag es fand das Pfadfinder.Treffen statt.
Dieses Treffen war nicht nur für die Teilnehmer des Ruhrjamb2010 gedacht, sondern war auch für alle Interessierten offen. Nachdem der Vormittag mit Aktionen in den Altersgruppen gestaltet wurde, hatte man am Nachmittag die Möglichkeit bei diversen Aktionen mitzumachen, z. B. Pinguin Fußball, Torwand schießen, Irrgarten, Ehemaligen-Treffen usw.
Ein Outdoor-Gottesdienst leitete das Abendprogramm ein. Dann sollte es laut unserem Bürgermeister das Essens-Highlight geben. Currywurst und Pommes, da hatte er wohl etwas falsch verstanden, die Pommes stellten sich als essbare Schale heraus.
Im Anschluss ging die Post ab mit einer Musik-Gruppe bis um 22 Uhr. Zum Abschluss des tollen Tages gab es dann sogar ein Feuerwerk.
Der Sonntag diente zum Ausschlafen und war für einen Teil der Teilnehmer der Abschiedstag, da sie bereits seit dem 06.08.2010 an dem Lager teilgenommen hatten.
Da das Wetter nicht wirklich toll war, nutzen die Jungs unserer Gruppe die Chance Ihre Aufnäher auf die Kluft zu nähen.
Die nächsten 3 Tage wurden von jedem Stamm gestaltet, wir hatten uns im Vorfeld für Tagesausflüge entschieden.
Am Montag ging es zunächst nach Bochum-Dahlhausen, von dort mit dem Kanu bis kurz vor dem Baldeney-See. Bei dieser Kanu-Tour hatten wir alle sehr viel Spaß. Denn wir wurden nur von unten nass. Blumen/ Brombeeren pflügen ähm pflücken war während der Fahrt ausdrücklich erlaubt. Nachdem wir fast wieder auf dem Zeltplatz angekommen waren, fing der Regen erst richtig an und es sollte bis Dienstag-Abend nicht wieder aufhören.
In der Nacht zum Dienstag wurde der Regen so stark, dass die Leiter gegen 5 Uhr die Entscheidung trafen aufzustehen und zu schauen, ob bei unseren Zelten noch alles in Ordnung ist. Mit unseren Zelten war zwar alles okay, aber die Aufenthalts-Jurte hatte leider etwas gelitten und Teile davon waren zusammengebrochen. Somit bestand die Aufgabe der Leiter mit Unterstützung der Hagener Pfadfinder darin die Jurte zu sichern. Nach gut einer Stunde ging es dann auch für unsere Leiter wieder in den Schlafsack. Leider war die Nacht dann endgültig um 7 Uhr zu Ende.
Für diesen Tag hatten wir, als hätten wir es geahnt, uns im Planetarium und in der Sternwarte, Bochum angemeldet. Im Planetarium trafen wir gefühlt auf die Hälfte der Teilnehmer des Ruhrjamb2010, zum Glück war dieser Ort trocken. Nach unserer Reise durch die Sternenwelt ging die Fahrt weiter zur Sternwarte, dort erhielten wir einen Vortrag über die Entstehung der Bochumer Sternwarte und den Begründer Herrn Kaminski. In der dortigen Ausstellung konnten wir dann noch eine Modell von Raumfahrzeugen, der Ausstattung der ersten Sternwarte usw. begutachten. Der Regen wollte an diesem Tag einfach nicht aufhören. Am Zeltplatz eingetroffen mussten wir feststellen, dass unsere Zelte zwar den Regen überstanden hatten, aber leider war ein Koffer durchnässt. Wie gut das Dortmund nicht soweit weg war.
Gegen Abend wurde es dann doch besser und die Regenjacken konnten wir an die Seite legen. Die Kinder und Jugendlichen der unterschiedlichen Gruppen hatten auch nun Zeit miteinander zu spielen.
Am Mittwoch fuhren wir dann in den Zoom. In Kleingruppen wurde der Zoom erobert und Petrus meinte es gut mit uns. Erst als wir an der Straßenbahn waren begann es wieder an zu regnen.
Abends trafen sich alle Teilnehmer des Ruhrjamb2010 beim Campfire, dort trugen alle Dörfer etwas vor.
An den nächsten beiden Tagen sollte es dann in Workshops weitergehen. Unsere Gruppe war auf geteilt in den Gruppen “Brote der Welt”, “Keep Cool”, “Friedenslicht”, “Bio Bauernhof”, “Fledermausdetektor”. Durch die unterschiedliche Aufteilung hatten wir uns am Abend alle ganz viel zu erzählen.
Am Samstag kam es dann zum ersten Abschied. Gegen Mittag fuhr die erste Gruppe unseres Dorfes nach Hause. Für Belarus hieß es 30 Stunden Rückfahrt anzutreten. Zuvor wurden allerdings noch die Ergebnisse der Workshops vorgetragen. Wer aus unserem Dorf Lust hatte konnte noch klettern mit Unterstützung von Schlotti. Dann ging es auch bei uns ans Packen.
Nach dem letzten Abendessen gab es dann eine tolle Abschiedsparty. Nachdem alle Fahnen der teilnehmenden Nationen abgehangen wurden, trat noch eine Pfadfinder-Band aus Duisburg auf und das Lager rockte. Zum Schluss wurde dann noch gemeinschaftlich „Nehmt Abschied Brüder gesungen“. Es gab auch noch für jeden ein Abschiedsgeschenk von den Kumpels. Zur Erinnerung an diese Lager gab es einen Stern.
Um 7 Uhr hieß es am nächsten Tag dann das letzte Mal aufstehen im Ruhrjamb2010. Nach dem Frühstück und der Abschiedsrunde im Dorf wurden die Zelte abgebaut und wir konnten gegen 12 Uhr die Heimreise antreten.
Für uns alle war es eine tolle Erfahrung und wir haben alle viele tolle neue Leute kennen gelernt und denken gerne an diese 10 Tage zurück.
„Wie isset?“ „Mussss“; „Tut Tut“ „Caro Hemd“