Bicheln in Bruneck / Südtirol

Das Sommerlager der Pfadfinderstufe In diesem Jahr war es äußerst schwierig, ein Zielgebiet für unser Sommerlager zu finden. Irland war zwar der absolute Favorit, doch scheiterten alle Pläne an den Reisekosten für Züge und Fähren. Holland war nur für einige Gruppenmitglieder – die guten Radfahrer -.interessant. Dann kam der Vorschlag, dem alle sofort zustimmten und der auch – welch Glück – von den Anreisekosten her günstig war: SÜDTIROL.

Am 15. Juli 1987 trafen wir uns dann am Dortmunder Hauptbahnhof, bepackt mit Rucksäcken, Schlafsäcken, Zelten und Kochern, um ins Sommerlager zu starten. Am frühen Morgen des 16. Juli passierten wir den Brenner und mußten noch einmal in Fortezza umsteigen, bevor wir gegen 10.00 Uhr an unserem Zielort BRUNECK eintrafen. Bis zum nächsten Campingplatz waren es nur ein paar Kilometer.

Auf dem Weg durch Bruneck hatten wir uns gleich Informationsmaterial, unter anderem über den Wanderpass, geholt. Es klang verlockend: nur 60 Punkte, um die “goldene” Wandernadel zu bekommen. Natürlich würden wir die Nadel erwandern!!!

Gleich die erste Wanderung nach Amaten erwies sich aber als schwieriger, als die zu erlangenden 6 Punkte vermuten ließen. Wir kämpften nicht nur gegen den Berg, die Anfangsschwierigkeiten der “Flachländer”, sondern auch gegen den Dauerregen. Erschöpft, aber stolz drückten wir den ersten Stempel in unsere Pässe.

Dann mußten wir erst einmal eine Zwangspause einlegen. Der Dauerregen nachts, Treibhausklima und tief-hängende Wolken hatten unsere Zelte durchweicht, so daß wir uns erst einmal eine feste Unterkunft
suchen mußten. Wir konnten wieder einmal feststellen, daß die Pfadfinder einer Weltorganisation angehören. Auch in Bruneck gibt es Pfadfinder, in deren Gruppenräumen wir unterkommen konnten.

Wie nicht anders zu erwarten, wurde das Wetter von da an besser; wir konnten wieder an die Wanderpunkte denken. Nach und nach erhielten wir die Stempel von Platten, Oberwielenbach, Mitterolang, der Tesselberger Alm und Schönbichl. Längst hatten wir die österreichische Bezeichnung
für Berg übernommen, und so “bichelten” wir nur noch bei unseren Touren.

Krönung aller Bichl-Touren war der Weg auf den 2277m hohen Kronplatz. Die ganz guten Wanderer aus unserer Gruppe bewältigten sowohl den Anmarsch zum Kronplatz sowie den Aufstieg zum Gipfel in einer ca. 5-stündigen Wanderung, während der Rest der Gruppe zwar den 2-stündigen Anmarsch zum Fuß des Berges schaffte, dann aber per Sessellift einen Teil des Weges abkürzte, um anschließend noch einmal in ca. 1 1/2 Std. den Aufstieg zum Gipfel zu wagen.

10 Punkte für den Kronplatz brachten uns zum heißbegehrten Ziel: dem goldenen Wanderabzeichen.
Die restlichen Tage verbrachten wir mit Spielen, Besuchen im Schwimmbad und kleineren Wanderungen.
Viel zu früh mußten wir wieder unsere Sachen packen, um nach Hause zu fahren.

Unser besonderer Dank gilt den Pfadfindern von Bruneck, die uns ihre Gruppenräume zur Verfügung gestellt haben. Ohne diese Hilfe hätten wir vielleicht unser Sommerlager vorzeitig beenden müssen.

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